Drei Mörder bei Holzerath - Lyakon

Sed omnes una manet nox et calcanda semel via leti.
Direkt zum Seiteninhalt

Drei Mörder bei Holzerath

Menhire > Rheinland-Pfalz > Trier Saarburg
Ganz in der Nähe von Holzerath findet man nahe dem Parkplatze "Drei Mörder" eine Ansammlung von vier Hinkelsteinen (drei große und ein kleiner), welche die Überreste eines Großsteingrabes sind. Mit den Steinen ist eine alte Sage verbunden:
 
Vor langer Zeit, als das Christentum gerade erst Einzug in die Region gehalten hatte, da hauste in den Wäldern nahe der Römerstraße, welche von Trier aus Richtung Süden führte, ein Trio von heidnischen Mordbuben. Mit dem Ruf "Geld oder Blut!" auf den Lippen stürmten sie immer dann aus dem Unterholz, wenn sie leichte Beute zu machen glaubten.
 
Von gerüsteten Reisenden hielten sie sich indes fern, überfielen einzig die Schwachen, welche sich nicht zu schützen wussten.
 
So erbeuteten sie über Jahre hinweg einen ansehnlichen Goldschatz, denn sie in einer schweren Truhe in ihrer Nähe aufbewahrten. Wie es bei solchem Räubervolk üblich ist, fürchten sie jederzeit, selbst beraubt zu werden.
 
Doch solch gottloses Tun bleibt nicht auf ewig ungestraft. Eines Sonntags ging eine Jungfrau morgens alleine über die Römerstraße spazieren. Eine goldene Kette mit juwelenverziertem Kreuz funkelte im Morgenlicht und erregte bald schon gierige Blicke. Die Unholde hatten die Maid erspäht und wollten sie um ihr Gold erleichtern.
 
Ihr Ruf "Geld oder Blut!" ertönte aus dem nahen Wald, doch schien er die Jungfrau keineswegs zu erschrecken.
 
Sie wandte ihren Blick zu den drei Strauchdieben und rief ihnen zu: "Am heiligen Sonntag wollt ihr eine Jungfrau überfallen? Lasst ab von eurem gottlosen Tun und preist den Herrn, der euch sicherlich vergeben wird, falls ihr ehrlich werden wollt."
 
Doch die Schurken lachten nur, denn machtlos war in ihren Augen der Christengott. "Sollte euer Gott wirklich existieren, so mag er uns als Strafe doch in Stein verwandeln", spotteten sie.
 
Aber kaum war der Satz ausgesprochen, da spürten sie ein Brennen in ihrem Leib und ihre Körper wurden steif und schwer. Als drei Steinstelen stehen sie nun an jenem Ort, wo sie die Jungfrau überfallen wollten und zeugen seitdem von der Kraft des Christengottes.
 
Ihre Schatztruhe, voll vom geraubten Gold, wurde ebenfalls in Stein verwandelt und befindet sich noch immer ganz in ihrer Nähe. Sie zeigt jedem, der an ihr vorübergeht, dass sich Diebstahl niemals lohnen kann.
Zurück zum Seiteninhalt